3 Währungen, 3 Länder, 4 Tage

Bitte entschuldigt meine momentane nachlässige Behandlung des Blogs – ich versuch mich zu bessern, aber es gibt immer soviel zu sehen, zu erleben und dabei so wenig Zeit.
Lettland hat gegenüber Deutschland zwei eindeutige Vorteile – die Preise für öffentliche Verkehrsmittel und die Eintrittspreise für kulturelle Events. So war ich letzte Woche schon in der Oper „Aida“ und im Ballet „Giselle“ in der Nationaloper Riga für umgerechnet ca. 18 Euro! Ich bin im Paradies! Bus fährt man hier für 60 Cent und ans Meer kommt man für 1,50 Euro – wunderbar. Diese Zustände nutzten wir auch am vergangenen Wochenende. Maria, Kathi und ich verreisten über Ostern. Am Freitagmorgen um 8 Uhr gings mit dem Bus in 4,5h nach Tallinn. Die Stadt ist wirklich sehr schön und imposant – stellenweise fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt, wären da nicht an jeder Ecke die betrunkenen Skandinavier, die die Auferstehung Jesu gebührend vor feierten. Unseren Schlafplatz fanden wir in einer internationalen WG, in der eine Freundin Marias eigentlich wohnt, übers Wochenende aber auch unterwegs war. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Frieda für das Dach über unserem Kopf!! Zu Besuch war dort auch eine Französin, die eigentlich in Tartu wohnt und so haben wir bei unserem, hoffentlich baldigen, Besuch in Tartu auch gleich einen Schlafplatz – wunderbar, wie sich das alles fügt.
Wenn die Skandinavier in Estland sind, fahren wir eben nach Skandinavien – also gings am nächsten Tag um 8 Uhr mit der Fähre in 2,5h nach Helsinki. Auch von dieser Stadt war ich doch sehr begeistert. Sie ist jetzt nicht so vollgepackt mit historischen Gemäuern wie Tallinn, sondern eher modern. Doch so auch sehr charmant. Witzig war, dass irgendwie ziemlich viele junge Finnen – ob Männlein oder Weiblein – aussehen, wie Bill von Tokio Hotel. Keine Ahnung, was da los ist! Aber es war doch ein angenehmer Kontrast gegenüber den Lettinnen. Außerdem ist es tatsächlich wahnsinnig teuer in Finnland, so dass wir uns den ganzen Tag von Fastfood ernähren mussten und auch am Abend schon zurück fuhren, da wir uns einfach kein Hostel leisten konnten. Den Tag verbrachten wir aber mit Wanderungen durch die Stadt, am Meer entlang und natürlich auch mit shoppen, dafür ist Helsinki wirklich wunderbar geeignet. Außerdem mussten wir uns ja immer mal wieder in den Shoppingcentern aufwärmen, da es tatsächlich noch so kalt war! Teilweise war noch Eis auf den Gewässern. Trotzdem schien die Sonne, sodass ich mir nen hübschen kleinen Sonnenbrand im Gesicht(!) zuzog.
Naja, am Abend fuhren wir mit der Fähre und einer Horde Finnen, die trotz der Preise schon ordentlich vorgeglüht haben, zurück in die estnische Hauptstadt, die wir um Mitternacht erreichten. Dann fielen wir nur noch ins Bett und konnten am nächsten Tag sogar ein paar Stündchen länger schlafen – und dann war schon Ostern!
Scheinbar ist es in Estland nicht ganz so ein Highlight, denn die Geschäfte hatten wie immer bis 22 Uhr geöffnet und auch so wollte eine österliche (gibt’s das Wort?) Stimmung nicht richtig aufkommen. Abends haben wir dann aber schon ein Bier drauf getrunken. Die letzte Nacht verbrachten wir im Hostel, da Montag in Estland kein Feiertag war und daher die Betten in der WG wieder alle besetzt waren. Das war aber auch nicht schlimm, denn wir fanden ein kleines, hübsches und vor allem preiswertes Hostel inmitten der Altstadt! Die Tage in Tallinn tingelt wir dann einfach so rum, am Katharinenschloss, am Meer, in der Altstadt und in Cafés. Zwischendurch fuhren wir auch mal Straßenbahn in die falsche Richtung, wurden von betrunkenen russischen Zwillingen für Engländerinnen gehalten, fanden heraus, dass die Menschen im Baltikum ihr Toilettenpapier wegen der Kanalisation tatsächlich nicht in die Toilette, sondern in den nebenstehenden Mülleimer werfen, tranken ungefähr 43 Kaffee sowie 78 Liter Cola und erlebten noch eine halsbrecherische Rückfahrt, die uns fast den Boden bei der Ankunft küssen ließ!
Alles in allem hatten wir ein sehr schönes, erlebnisreiches und vor allem witziges Wochenende. Hier auch nochmal besonderer Dank an meine Reisegruppe :). Ich denke, aus den letzten Tage, haben wir doch alle was mitgenommen. Ich weiß jetzt, dass man doch schon mal den Personalausweis mitnehmen sollte, wenn man in ein anderes Land nimmt – das erspart einem doch etwas Stress. Maria achtet jetzt, glaube ich, verstärkt auf das Anreisedatum, bevor sie eine Unterkunft bucht. Und Kathi kontrolliert jetzt sicher fünfmal, ob sie alles dabei hat, bevor ein kleiner Rucksack wieder irgendwo in einer finnischen Hauptstadt ganz allein stehen bleibt.
Also dann, ihr Lieben – ich hoffe auch ihr habt Ostern schön verlebt und euch geht’s allen gut! Werd mich nun wirklich bemühen, mal öfter was von mir hören zu lassen. Ich wünsch euch allen eine schöne Woche, mit ganz viel Sonnenschein und lasst euch die Ostereier schmecken, sofern sie noch existieren.
Momentan sitz ich auf Arbeit und hab keinen Zugang zu meinen Fotos, aber sobald ich daheim bin, werden diese zugefügt. Ich werd jetzt erstmal mit zum Flughafen fahren, um dort einen deutschen Künstler abzuholen. Das ist auch meine Aufgabe für die nächsten Tage – ihn überall hin begleiten (Institut, Kunstakademie, wichtigste jüdische Gedenkstätten…), irgendwo abholen, irgendwo hinbringen, das Gespräch zwischen ihm und dem Leiter der Kunstakademie protokollieren… Wird sicher sehr interessant – ich freu mich drauf!

Fühlt euch alle geherzt - ich denk sehr an euch,

j

zum Bild von machen:

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lustige sachen machen

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Tallinn von oben

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ich auf dem Wasser

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Helsinki von vorne

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kalt war es

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in Tallin war es schon etwas schöner

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